Die Schilddrüsenhormone haben zahlreiche Funktionen im Organismus. Da sich die SDU langsam entwickelt, werden die ersten Symptome häufig nicht erkannt. Einige haben zahlreiche und stark ausgeprägte Symptome, andere nur sehr Wenige, schwach ausgeprägt. Die Schilddrüsenhormone sind stark am Zellstoffwechsel beteiligt. Haut und Fell sind ständig wachsende Organe. Bei fortschreitender Erkrankung sind daher Fell- und Hautveränderungen typisch. Bei den Verhaltensveränderungen ist die Beschreibung: "She is not at Home." häufig am zutreffendsten. Die lilafarbenen Worte treffen auf Lila zu. Zu einigen Sachen kann ich noch keine genauen Aussagen treffen, aber die Punkte trafen zu als ich den Test einforderte...
Verhaltensveränderungen zu Beginn der SDU
Die Verhaltensveränderungen treten bei vielen Hunden nur zum Teil und auch nur zeitweise auf.
klassische Symptome der Verhaltensveränderungen:
Symptome aus neueren Veröffentlichungen
Stoffwechsel- und Allgemeinbefinden
klassische Symptome
Symptome aus neueren Veröffentlichungen
Blutwerte (mit Ausnahme der Schilddrüsenwerte)
klassische Symptome
Symptome aus neueren Veröffentlichungen
Augen
Symptome aus neueren Veröffentlichungen
Nervensystem/Neuromuskuläre Symptome
klassische Symptome
Herz-Kreislauf/Kardiovaskularsystem
klassische Symptome
Störungen und Veränderungen im Fortpflanzungsbereich
klassische Symptome
Symptome aus neueren Veröffentlichungen
Verdauungstrakt/Gastrointestinalsystem
klassische Symptome
Symptome aus neueren Veröffentlichungen
Fell- und Hautprobleme
klassische Symptome
Beate Zimmerman, Schilddrüse und Verhalten, 3. Auflage, S. 95ff
Verhaltensveränderungen zu Beginn der SDU
- Hyperventilation, übermäßiges Schwitzen (Hecheln),
- Verlust des Geruchssinns,
- schizophrenes Verhalten,
- Unaufmerksamkeit, Aufmerksamkeitsdefizit, geringe Konzentrationsfähigkeit,
- Nervosität, hohe Erregbarkeit,
- zeitweise Desorientierung,
- ständiges Heulen, Jammern,
- fahriges, wirres, launisches Verhalten, sehr geringe Stresstoleranz,
- Unruhe, Unfähigkeit stillzusitzen,
- zwanghaftes Verhalten, stereotype Bewegungen,
- Depressionen,
- Passivität.
Die Verhaltensveränderungen treten bei vielen Hunden nur zum Teil und auch nur zeitweise auf.
klassische Symptome der Verhaltensveränderungen:
- Interessenlosigkeit, Apathie, Lethargie (Antriebsschwäche)
- Trägheit, Abgestumpftheit, Emotionsarmut
- vermehrtes Schlafbedürfnis
- plötzliche unprovozierte Aggressionen
- Reizbarkeit
Symptome aus neueren Veröffentlichungen
- Wutanfälle, "Ausrasten" des Hundes, Stimmungsschwankungen, Launenhaftigkeit, Unberechenbarkeit
- scheues Verhalten, Angst, Phobien, Ängstlichkeit, Unterwürfigkeit
- unablässiges Winseln, Übererregbarkeit, Nervosität, hohe Reaktivität
- (Phasen von) Hyperaktivität, Unruhe bis hin zur Hysterie, Unfähigkeit stillzusitzen, z.T. Schlaflosigkeit
- Zwangshandlungen
- Tunnelblick, Unansprechbarkeit, kognitive Wahrnehmungsstörung
- Konzentrationsschwäche, Konzentrationsmangel, Aufmerksamkeitsdefizite, Lernschwierigkeiten
- keine Belastbarkeit, schnelle Erschöpfung, verminderte Ausdauer, Leistungsabfall
- Stressanfälligkeit, geringe Stresstoleranz
- Persönlichkeitsveränderungen, schizophrenes Verhalten, "Dr. Jeckyll - Mr.Hyde-Syndrom"
Stoffwechsel- und Allgemeinbefinden
klassische Symptome
- kühle Körperoberfläche, Unterkühlung (Hyperthermie)
- Kälteempfindlichkeit, (Kälteintoleranz) und vermehrtes Wärmebedürfnis
- gesteigerte Fresslust
- (massive) Fettleibigkeit trotz reduzierter Futtergabe
- Gewichtsverlust trotz guten Appetits (auch Heißhunger)
- Fettleber
- erhöhtes Durstgefühl, Polydipsie (erhöhtes Durstgefühl mit vermehrter Wasseraufnahme)
- Wassereinlagerungen
- Ödeme, besonders im Gesicht (trauriger Gesichtsausdruck)
- Blepharoptose (hängende Augenlider)
- Gelenkschmerzen (durch Wassereinlagerungen) mit Schonung (aktiv und passiv)
- Schwellung von Carpus oder Tarsus (Hand- und Fußwurzelknochen)
- Heiserkeit, krächzendes Bellen
- Kretinismus (Entwicklungsstörungen an Skelett- und Nervensystem aufgrund von Hormonmangel im Mutterleib)
Symptome aus neueren Veröffentlichungen
- schlechte Wundheilung
- erhöhte Infekt Anfälligkeit
- chronische Immunschwäche (immer wiederkehrende Infektionen)
- chronische Ohreninfektion, z.B. Otitis externa (Erkrankung des äußeren Gehörgangs)
- Verlust des Geruchssinns
- Verlust des Geschmackssinns
Blutwerte (mit Ausnahme der Schilddrüsenwerte)
klassische Symptome
- Hypertriglycerinämie (Fettstoffwechselstörung) aufgrund der Hypercholisterinämie: Ablagerung von Cholesterin in Arterien (Arteriosklerose in rund 30 % der Fälle)
- Hyperlipoproteinämie (Erhöhung von Cholesterin, Lipoproteinen und Triglyceriden)
- Anstieg der Leberenzyme (bei 20 - 25 % der Hunde)
- vermehrte Umwandlung von Creatin in Creatinin und CPK-Erhöhung (bei 30 %; CPK = Creatinphosphokinase)
- Anämie (Blutarmut): normozytäre, normochrome, nichtregenerative Anämie verursacht durch eine verminderte Erythropoetin-Produktion (je nach Quelle: bei 25 - 50 % der Hunde)
- Lymphopenie (verminderte Lymphozytenzahl)
- erhöhte Cortisolwerte
Symptome aus neueren Veröffentlichungen
- verringerte Sauerstoffbindungskapazität, daher vermehrte Bildung von Blutfarbstoff (Hämöglobin) und Anstieg des MCH um das Bindungsdefizit auszugleichen
- Thrombozytopenie (Mangel an Thrombozyten) und aufgrund dessen erhöhte Blutungsneigung, teilweise mit Von-Willebrand-Krankheit (fehlender Blutgerinnungsfaktor) gekoppelt
- Zahl der eosinophilen Granulozyten erhöht
Augen
Symptome aus neueren Veröffentlichungen
- Korneale Lipidose (durch Hyperlipidämie - Fettablagerungen in der Hornhaut), kristalline Hornhautablagerungen i. d. R. mit dem bloßen Auge sichtbar
- eiternde und geschwürbildende Hornhaut
- Uveitis anterior (Entzündung der Aderhaut des Auges)
- trockenes Auge, Mangel an Tränenflüssigkeit (Keratoconjunctivitis sicca)
- Infektionen der Augenlieddrüse (Meibomian-Drüse am inneren Lidrand)
- Vogt-Koyanagi-Harada-Syndrom (Entzündung der Pupille mit wolkigen Herden in der Aderhaut, löst oft eine Netzhautablösung aus)
- Horner-Syndrom (Pupillenstörungen)
Nervensystem/Neuromuskuläre Symptome
klassische Symptome
- Muskelschwäche, Muskelschwund, Muskelnekrosen
- allgemeine Schwäche und spinale Hyporeflexie, steifer Gang, Zehenschleifen
- Lähmung peripherer Nerven (lokalisierte periphere Neuropathien): Gesichts- und Vestibularnerven (Gleichgewichtsorgan im Innenohr), Larynxparalysen (Kehlkopflähmung) und/oder Schluckbeschwerden, Fazialislähmung (Lähmung der Gesichtsmuskulatur)
- seltener generalisierte Neuropathien (Nervenleiden)/Myopathien (Muskelleiden), schräge Kopfhaltung
- Bewegungsunsicherheit, Lahmheit
- Bruch von Bändern
- Störung der Hirnfunktionen, neurologische Störungen
- epileptische Anfälle - evtl. ist ein Teil der Epilepsiefälle bei Hunden auf die Schilddrüsenunterfunktion zurück zu führen
Herz-Kreislauf/Kardiovaskularsystem
klassische Symptome
- erniedrigte Herzfrequenz (Dradykardie), Sinusbradykardie
- EKG-Veränderungen (Niederspannungs-EKG mit Abflachung der T-Wellen)
- niedrige EKG-Ausschläge
- schwacher Herzspitzenstoß
- schwacher Puls, weicher Puls
- Herzinsuffizienz (Unvermögen des Herzens, bei Belastung oder Ruhe effizient zu arbeiten), häufig bei Boxern und Dobermann-Pinschern
- Arteriosklerose von Hirn- und Herzgefäßen
Störungen und Veränderungen im Fortpflanzungsbereich
klassische Symptome
- Zyklusstörungen und Zyklen ohne stattfindenden Eisprung
- stille (unentdeckte) Läufigkeit
- persistierender Anöstrus (unregelmäßige Läufigkeit), verkürzter Östrus, verlängerter Anöstrus
- Galactorrhoe (Milchfluss, Milchabsonderungen)
- Libidoverlust
Symptome aus neueren Veröffentlichungen
- Hodenatrophie
- Unfruchtbarkeit
Verdauungstrakt/Gastrointestinalsystem
klassische Symptome
- Wechsel von Verstopfung und Durchfall
Symptome aus neueren Veröffentlichungen
- Regurgitation bei Megaösophagus (Erbrechen(Spucken bei Speiseröhrenerweiterung)
Fell- und Hautprobleme
klassische Symptome
- therapieresistente Hautinfektionen
- bilateralsymmetrische oder asymmetrische Alopezie (Haarausfall; Alopezie tritt etwa in 10 % der Fälle auf
- Haare leicht ausziehbar
- Ausbleiben des Haarwuchses nach der Schur/dem Trimmen
- mattes glanzloses struppiges Haarkleid, struppiges Fell
- frühzeitiges Erkrauen (Canities praecox)
- Hyperpigmentierung (Schwarzfärbung), besonders an Nasenrücken, Rutenansatz, Brust, Flanken und Schenkelinnenflächen
- Seborrhoe (Fett-und Schuppenbildung der Haut), z. T. mit Juckreiz
- "Rattenschwanz", Welpenfell (besonders bei rothaarigen Hunden)
- Myxödem (Einlagerung von Mucopolysacchariden und Proteinen im Korium), dadurch vermehrte Wasserbindungskapazität
- Blut-Gewebe-Schranke weist erhöhte Permeabilität für Albumine auf, die sich anreichern, zudem erhöhter Kollagengehalt im Bindegewebe, besonders deutlich bei schwerer Hypothyreose mit Mycödem
- scheinbar verdickte Haut/verdickte ödermatisierte Haut
- Haut wird zunehmend trocken, rau, wachsartig, blass-fahl, leicht eindrückbar im Gesicht und an den Gliedmaßen
- dünne Haut, durchscheinende Venen
- trockene brüchige Krallen
- Hyperkeratose (Verdickung der Hornschicht)
- Atrophie der Epidermis (Abnahme der Dicke der Oberhaut durch Verminderung der Zellgröße) und Verdickung der Dermis (Lederhaut), z. B. Liegeschwielen, Haut erscheint jedoch wegen Myxödem verdickt
- häufig sekundäre Pyodermien (bakterielle, eitrige Infektion der Haut)
- Komedonenbildung (Schuppung und Verstopfung der Talgdrüsen); Mittesser, dadurch warzenartiges Aussehen
- besonders bei Setter, Golden Retriever, Cocker Spaniel: Hypertischose (übermäßiger Haarwuchs, wolliges Fell)
Beate Zimmerman, Schilddrüse und Verhalten, 3. Auflage, S. 95ff