Kummer und sorgen auf dem Weg zur Diagnose...
Wichtig für eine Diagnose
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Vermutlich kennen es die Meisten, mal macht man sich Sorgen um eine blutende Pfote, einen Cut über dem Auge oder wenn der Hund sich übergibt. Und mal ehrlich, viele Sachen stellen sich am Ende als weniger dramatisch heraus, trotzdem ist man froh wenn der Hund wieder ganz der alte ist und kerngesund über die Felder rast. Auf Lila war ich so allerdings nicht vorbereitet. Ich habe geweint, mich geschämt und hatte Angst. Angst vor dem was ist und was kommen wird. Viel zu lange wurden meine Beobachtungen und Sorgen als nichtig abgetan... Zahlreiche Nächte habe ich wach gelegen, habe gelesen, gesucht und recherchiert. Nur gut das meine Sorgen so laut in meinem Kopf waren, denn Lila hat eine Schilddrüsenunterfunktion und eine Umwandlungsstörung. Eventuell auch noch andere Baustellen, aber das werden erst weitere Untersuchungen klären... Ich möchte auf dieser Seite all jenen Mut zusprechen, deren Sorgen nicht angehört werden und die gemeinsam mit ihrem Hund in eine viel zu kleine und falsch beschriftete Schublade gedrückt werden. Verhaltensauffälligkeiten haben viele Ursachen und verantwortungsvolle Besitzer erkennen Veränderungen am schnellsten, auch wenn sie die Gründe häufig nicht sofort benennen können. Die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion sind vielseitig und deren Ursprung können durchaus von anderen Krankheiten verursacht sein. In jedem Fall sollte ein guter Tierarzt aufgesucht werden. Das ist, was die Schilddrüse angeht, nicht immer der Tierarzt dem man schon seit Jahren vertraut. Ich werde ein Trainingstagebuch schreiben. Das Tagebuch ist wichtig für den Entwicklungsverlauf während der Einstellung auf die Hormone und soll zeigen, dass Rückschritte nur heißen, das man schon ein wenig vorwärts gekommen war. Wie stelle ich fest das mein Hund eine SDU hat?Zum leichteren Überblick habe ich links die wichtigsten Infos knapp zusammen gefasst. In der Regel haben viele Besitzer schon vorher unzählige Besuche bei Tierärzten hinter sich umso wichtiger ist es, dem Tierarzt genau zu sagen was man möchte. Ich selbst musste darauf bestehen und habe genau gesagt was ich testen möchte. Aber überrollt ihn nicht. Sprecht das Thema vorher an, sagt was euch bei eurem Hund auffällig erscheint und was der TA dazu sagt. Falls sich beide Seiten für einen Bluttest aussprechen wäre das ein Träumchen, in manchen Fällen lohnt es sich allerdings auf die Werte zu bestehen. Ideal wäre zu Beginn ein mal alle Werte zu haben um später zu vergleichen was sich verändert hat. Damit ihr mit den Werten ein klares Bild bekommt, braucht ihr ein großes Blut, Organscreening und mind. T4, T3 und TSH. Ein Komplettes SD-Profil, mit T4,ft4,T3,fT3, TSH, Antikörper, Antikörper T3 und Antikörper T4, bieten u.a. Laboklin und Idexx an. Ganz Preiswert ist das leider nicht, daher sollte man sich ungefähr auf 120€ , allein für die Laborkosten eines großen SD-Profils, einrichten. Wenn die Ergebnisse mehr als deutlich sind, so wird das schon auf dem Befund des Labors vermerkt - und bei sehr eindeutigen Werten wird euch auch der Tierarzt zur sofortigen Behandlung raten. Es kommt nicht selten vor das die TÄ vergessen, dass das Medikament eingeschlichen werden muss und bei Hunden mit Herzproblemen eine besondere Sorgfalt angebracht ist.
Sind die Werte noch im Referenzbereich, aber niedrig (z.B. T4 und T3) oder hoch (TSH 0,1 - unter anderem auch noch unter 0,1), so solltet ihr euch an einen Schilddrüsenspezialisten wenden!!!!!!!!!! Wenn ihr keinen in eurer Nähe findet, scheut euch nicht einen zu kontaktieren, über Mail oder telefonisch. Anhand der Werte können diese euch sagen ob evtl. andere Probleme die Ursache sind oder können euch direkt eine Dosierungsanleitung übermitteln... Natürlich kosten diese Leistungen auch aus der Ferne Geld, was in diesem Fall vermutlich weniger sein wird als viele weitere Besuche bei TÄ, in der Hoffnung einen Fachmann zu finden. Wie ein Großes Blutbild die Unterfunktion Bestätigen kann... - Interpretation der Werte
Alkalische Phosphatase (AP) erniedrigt Schilddrüsenunterfunktion
Apolipoprtein B erhöht Schilddrüsenunterfunktion Basophile Granulozyten erhöht Schilddrüsenunterfunktion Cholesterin erhöht Schilddrüsenunterfunktion Creatinin-Kinase (CK) erhöht Schilddrüsenunterfunktion Erythrozyten/ Hämoglobin erniedrigt Schilddrüsenunterfunktion Lilas Diagnose
Als Lila ungefähr 8 Monate alt war sprach ich meine Tierärztin darauf an, dass mir bei Lila einiges aufgefallen sei. Dabei ging es um Probleme beim Fressen, vermehrtes Trinken, plötzliche Unsicherheit, unverschuldete "Ausraster", Unruhe, stumpfes Fell, Konzentrationsschwierigkeiten, Hecheln in Ruhephasen, Apathie, Gewichtsprobleme und einiges mehr. Leider war es schwer zu unterscheiden ob all diese Probleme gesundheitlich bedingt waren oder ob viele dieser Sachen nicht doch auf die Wetterschwankungen, das Alter und Lilas Charakter zurück zu führen seien. Da ich mich schon vor dem Besuch etwas belesen hatte, um selbst einen Überblick zu bekommen, wodurch die Veränderungen verursacht sein könnten, fragte ich auch gleich ob es eine Schilddrüsenunterfunktion sein könnte. Die Symptome sprachen für die Tierärztin eher für eine Überfunktion, da diese aber bei Hunden sehr selten und häufig durch Tumore bedingt ist, schloss sie eine Erkrankung der Schilddrüse aus und winkte erst mal ab. Am Nachmittag schickte ich ihr noch ein Video von Lilas Fressverhalten, da sie gerne sehen wollte was ich beschrieben hatte. Leider konnte sie das Verhalten auch nicht erklären, da es aber einige Wochen später von einem Tag auf den Anderen verschwand, machte ich mir darum keine großen Sorgen mehr. Es vergingen einige Monate des intensiven Trainings - ich wurde immer unsicherer und belas mich weiter. Mit der Zeit fanden sich immer mehr Symptome der Schilddrüsenunterfunktion die auf Lila zutrafen - aber meine Tierärztin schloss die ja aus. Es kamen immer häufiger Nächte in denen Lila plötzlich so heftig hechelte, das ich kein Auge zu bekam. Sie trank nachts haufenweise Wasser, wanderte unruhig umher, hechelte und fiepte... Auch ihr Verhalten draußen beunruhigte mich zusehends. Eines Tages stieß ich bei meinen Recherchen auf die Adresse einer Spezialistin und entschloss mich diese direkt zu kontaktieren. Nach einem Telefonat mit Frau Boden vereinbarte ich einen Termin bei meiner Tierärztin und war fest entschlossen meine Sorgen zu beseitigen. Es wurden zahlreiche Untersuchungen gemacht und haufenweise Blut gezapft. Meine Tierärztin fand es in Ordnung das ich die Auswertung bei einer Spezialistin machen lassen würde und war selbst an ihrem Ergebnis interessiert. - so offen sind leider nicht alle Tierärzte. Einige Wochen später schickte ich die Laborwerte zusammen mit einem umfassenden Fragebogen und dem Video von Lilas Fressverhalten an die Spezialistin und war schon ganz gespannt auf die Auswertung. Es strichen erneut einige Wochen, mit vielen Hochs und Tiefs in die Lande, doch dann war es endlich soweit. Verena Boden konnte sogar einiges zu dem Fressverhalten sagen, auch wenn es nun sicher war das Lila Hormone braucht, so war ich über glücklich das es nun eine Antwort gab. Schon am Abend nach dem Telefonat mit Verena Boden war ich sichtlich erleichtert, auch wenn es natürlich recht viel auf einmal war - ich hatte viele Antworten und neue Hoffnung. Meine Kreativität war wie freigelassen Worte, Bilder, Töne, Farben - alles fühlte sich gut an und so plante ich schon mal Lilas Trainingsschritte genau durch. |